Haiterbach. Beim Besuch der SPD-Landtagskandidatin Daniela Steinrode im Haiterbacher Rathaus standen kommunale Herausforderungen ebenso im Fokus wie kreative Lösungen und starke Netzwerke. Bürgermeisterin Kerstin Brenner empfing Steinrode zu einem intensiven Austausch über zentrale Themen der Stadt mit ihren vier Teilorten.
Ein zentrales Anliegen der Stadt bleibt die Verkehrsanbindung. Der notwendige Ausbau der L353 in Richtung Egenhausen ist für Bürgermeisterin Brenner ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Ortsdurchfahrt und zur Verbesserung der Mobilität – auch im Hinblick auf einen Radwegbau entlang dieser Strecke. Die Anbindung des Industriegebiets an die Autobahn in Richtung Horb gestaltet sich aufgrund der topografischen Lage sowie naturschutzrechtlicher Auflagen schwierig. „Dennoch bleibt die Autobahnanbindung aber ein zentrales Ziel zur Förderung unseres Wirtschaftsstandorts“ berichtete Kerstin Brenner. Denn Haiterbach verfügt über ein starkes Gewerbegebiet und ist ein attraktiver Standort für Handwerks- und Industriebetriebe. Gleichzeitig spüre auch Haiterbach die Auswirkungen der hohen Kreisumlage, die die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommune einschränke, betonte die Haiterbacher Bürgermeisterin.
Trotz knapper Mittel gelingt es Haiterbach dennoch, wichtige Infrastruktur zu erhalten – beispielhaft zeigt sich das am örtlichen Schwimmbad, das mit Unterstützung eines externen Dienstleisters weiterhin betrieben werden kann. „Ein wichtiger Ort für Familien und Freizeitgestaltung, aber auch eine wichtige Möglichkeit für Schwimmkurse und das Vereinsleben“, betonte Daniela Steinrode, weshalb es wichtig aber aus finanziellen Gründen oft nicht möglich und deshalb keineswegs selbstverständlich sei, dass sich eine Gemeinde für den Erhalt eines eigenen Schwimmbads einsetze.
Im sozialen Bereich setzt Haiterbach mit dem Mehrgenerationenhaus und dem dortigen neuen Projekt „Haiterbach Do it!“ zur sozialen Stadtentwicklung Akzente. Unterschiedliche Angebote schaffen dort Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten. Originell und bürgernah werden die im Rahmen von „Haiterbach Do it!“ diesen Herbst geplanten „Friseurgespräche“, bei denen im örtlichen Friseursalon neue Impulse zu verschiedenen Themenbereichen und Aktionen gesammelt werden und aus denen dann gemeinsam Neues geschaffen werden kann. „Ein tolles Beispiel für bürgernahe Politik auf Augenhöhe“, so Steinrode. Selina Frasch, Mitglied im SPD Kreisvorstand und selbst ehrenamtlich im Jugendbereich engagiert, betonte die Wichtigkeit der Mitgestaltung, die das Mehrgenerationenhaus und die Offenheit der Rathausverwaltung für das Ehrenamt biete.
Bürgermeisterin Brenner liegt besonders die ältere, oft weniger mobile Generation am Herzen: Mit der Idee eines Bürgerbusses möchte sie künftig die Mobilität älterer Menschen in den Teilorten stärken – und so ihre Eigenständigkeit auch im Alter erhalten und das seniorengerechte Leben im ländlichen Raum erleichtern. Hierfür werden Ehrenamtliche gesucht, die sich bei diesem Projekt einbringen möchten.
Auch beim Thema Wohnen bleibt Haiterbach aktiv: Das Baugebiet Knollenäcker wird versucht, in einer abgespeckten Version umzusetzen. Zudem bestehen in der Kernstadt und in den Teilorten noch Baulücken, die genutzt werden sollen, um neuen Wohnraum zu schaffen.
Daniela Steinrode zeigte sich beeindruckt vom Engagement vor Ort: „Haiterbach zeigt, wie man mit Kreativität, Zusammenhalt und Pragmatismus Zukunft gestaltet – trotz schwieriger Rahmenbedingungen.“ Sie versprach, die kommunalen Anliegen in die Landespolitik einzubringen – insbesondere die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und die Stärkung der ländlichen Räume.