Die SPD im Kreis Calw

Die Frage, ob Bad Wildbad vor ziemlich genau einem Jahr eine große Chance vergeben hat, wollen der SPD-Ortsvereinsvorstand und die SPD-Gemeinderatsfraktion Bad Wildbad von Bürgermeister Klaus Mack (CDU) geklärt wissen.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung beider Organisationen erwarten sie Auskunft darüber, weshalb an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen/Geislingen vom kommenden Semester an ein Studiengang Gesundheits- und Tourismusmanagement angeboten werden kann. "Genau dasselbe hatte der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Rainer Prewo für Bad Wildbad vorgeschlagen und die SPD-Gemeinderatsfraktion leider erfolglos beantragt", erklären der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Gischer und Fraktionschef Bruno Knöller.

Damals hätten sich Mack, aber auch Vertreter der Landesregierung unter anderem deswegen gegen den Antrag ausgesprochen, weil angeblich kein Bedarf vorhanden sei. "Ich habe mich in Nürtingen und Geislingen erkundigt und festgestellt, dass die angebotenen 30 Studienplätze schon längst ausgebucht sind", berichtete Thomas Gischer in der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Ortsvereinsvorstands.

Der Studiengang Gesundheits- und Tourismusmanagement schließe mit dem Abschlussgrad Bachelor of Arts (B.A.).

Bereits in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung hatte Bruno Knöller für die SPD-Gemeinderatsfraktion eine Anfrage gestellt, ob Bürgermeister Mack durch das neue Angebot in Nürtingen und Geislingen die Chancen für eine ähnliche Einrichtung in Bad Wildbad, als Außenstelle der Pforzheimer Fachhochschule, schlechter oder möglicherweise sogar besser beurteile als zuvor. Eine Antwort auf diese Anfrage stehe noch aus, werde aber mit Spannung erwartet, sagte Knöller in der Vorstandssitzung.

Der Rathauschef habe lediglich betont, dass ein solcher Studiengang in Bad Wildbad ohne starke finanzielle Unterstützung der heimischen Wirtschaft nicht möglich sei. "Gerade darum ging es uns und geht es uns noch heute", machte Knöller deutlich. "Es wurde vor einem Jahr noch nicht einmal der Versuch unternommen, mit den zahlreichen wirtschaftlichen Leistungsträgern der Stadt Bad Wilbad und der Region Nordschwarzwald eben über diese Frage zu reden.

Auch der von uns beantragte spezielle Arbeitskreis mit Vertretern der Stadt, Abgeordneten, der IHK und weiteren wichtigen Personen und Institutionen kam leider nicht zu Stande", bedauern Thomas Gischer und Bruno Knöller.

Dennoch geben sie nicht auf: "Man könnte es ja jetzt erst recht noch einmal versuchen, nachdem Nürtingen/Geislingen offensichtlich ein Erfolgsmodell zu werten verspricht und der Bedarf noch lange nicht gedeckt ist."

Dass es noch lange keinen Grund gibt, die Flinte ins Korn zu werfen, machen sie auch an einer Aussage von Bürgermeister Mack in der jüngsten Gemeinderatssitzung fest.

Dort habe, so Knöller, der Bürgermeister die Möglichkeit angedeutet, nicht nur mit der Fachhochschule in Pforzheim sondern auch mit bestehenden Einrichtungen in Bad Wildbad (eine bereits bestehende kleine Fachhochschule oder der Lehrerakademie) kooperieren zu können.

Die beiden Sozialdemokraten erinnern Mack auch an sein Versprechen im Bürgermeister-Wahlkampf: "Damals hatte er die Möglichkeit eines Tourismus-Studiengangs sogar in sein persönliches Wahlprogramm aufgenommen.

Da Herr Mack bisher die Wähler nicht enttäuscht hat, erwarten wir auch in dieser Frage, dass er sich für die Stadt ins Zeug wirft. Vielleicht sind in diesem Zusammenhang seine Verbindungen zu seinen CDU-Parteifreunden im Land und im Kreistag hilfreich."