Die SPD im Kreis Calw

Mit den an die Schüler der Klassen sieben bis zehn gerichteten Worten „es geht um euch“ und mit dem Ziel des Hauptschultags „wir wollen zeigen, dass die Hauptschule gut lebt“ eröffnete Rektor Bernd Döhring am Donnerstagvormittag den Hauptschultag in der Goßweilerschule in Calmbach.

Zum „Kinderland“ (Ministerpräsident Oettinger) und zur „Kinderstadt“ (Bürgermeister Mack) zählten auch die Jugendlichen in der Calmbacher Goßweilerschule, betonte der Schulleiter. Seinen Ausführungen zufolge werden in den Hauptschulklassen derzeit 103 Schüler unterrichtet, davon die Klassen fünf und sechs in einer an der Goßweilerschule erstmals praktizierten Kombi-Klasse. Der Grund dafür liege in der mit 60 Prozent relativ hohen Übergangsquote von der Grundschule in die Realschule und ins Gymnasium.
„Man wird sich in Baden-Württemberg über die Zukunft der Hauptschule Gedanken machen müssen“, sagte Döhring und zeigte sich zufrieden mit der Arbeit des eigens dazu gegründeten Schulausschusses für den Bereich der Stadt Bad Wildbad. Die derzeit laufende Diskussion Hauptschule/ Realschule kommentierte er damit, dass seitens der Hauptschulebeabsichtigt sei, die Kooperation mit der Realschule weiter auszubauen. Lobend erwähnte er die Qualität und das Ergebnis der Werkrealschule als ein an der Goßweilerschule seit 15 Jahren laufendes „Vorzeigemodell“. Mit Schülern, die nicht nur aus dem Oberen Enztal kommen, sondern auch aus Bad Herrenalb und Schömberg und sogar mit Neuenbürg und Straubenhardt auch aus dem Enzkreis. „Ich denke, dass die Hauptschule in Calmbach eine gute Zukunft hat“, wagte Rektor Döhring einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft.

Chancen und Vorbehalte in der Ausbildung
Thoralf Stöhrer von der Jugendberufshilfe beleuchtete die Faktoren für den direkten Übergang von der Hauptschule in eine Ausbildung unter den Aspekten der Zugangsberechtigung (Schulabschluss) und der Geschlechter. Dabei wünschte er sich mehr Interesse von Mädchen an der Technik und nicht nur an typischen Frauenberufen. Eine weitere Rolle für den Übergang von der Schule in den Beruf spielen seinen Ausführungen zufolge die Nationalität und Migrationshintergründe.
Bei der von Rektor Döhring geleiteten Gesprächsrunde am Nachmittag wurde deutlich, dass Hauptschüler durchaus eine Chance haben, sich nach einer gut abgeschlossenen Ausbildung beruflich zu qualifizieren und sogar einen mittleren Bildungsabschluss nachzuholen.

Sowohl Wolfgang Allmendinger (Prontor-Werk Calmbach) als auch Daniel Hummel (Schneeberger Höfen) und Dieter Gischer (Berthold Technologies Wildbad) stimmten darin überein, mit Hauptschülern in der Ausbildung gute Erfahrungen gemacht zu haben. Gerade diese Berufchancen würden den Schülern nicht deutlich und attraktiv genug vermittelt.

Schülersprecherin Melissa Kappler sah immer noch Vorbehalte potenzieller Ausbildungsbetriebe im Blick auf Mädchen und Frauen in technischen Berufen. Darüber, dass Schüler erfreulicherweise zusätzlich zum Lehrplan in ihren Ferien weitere Praktika absolvieren, fand Schulleiter Döhring als ein anerkennenswertes Bemühen bei der Berufswahl.

Erster Bürgermeister-Stellvertreter Fritz Eitel trat dafür ein, die Zeugnisse der achten Klasse für die Vergabe der Ausbildungsstellen zugrunde zu legen und den Schülern mehr Mut für eine praktische Ausbildung mit voller Unterstützung der Eltern zu machen. Markus Bogner vom Elternbeirat appellierte an die Eltern, sich bei der Entscheidung über eine Berufsausbildung ihrer Kinder verstärkt zu engagieren und sie dabei zu unterstützen.

Quelle: Homepage Stadtverwaltung Bad Wildbad vom 05.03.08