Die SPD im Kreis Calw

KREIS CALW. Die SPD in den Landkreisen Calw und Freudenstadt hat sich ein Ziel gesetzt: Bis zur Sommerpause will die Partei einen Kandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr finden. Der Mann oder die Frau soll Nachfolger der Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac werden, die überraschend ihren Rückzug angekündigt hatte.

Guter Listenplatz ist fraglich

„Wir werden sicher jemand geeigneten finden“, ist der Calwer SPD-Kreisvorsitzende Richard Dipper zuversichtlich. Er räumt jedoch ein, dass es schwierig werde, für den Kandidaten einen guten Platz auf der Landesliste zu bekommen. Gradistanac, die seit zehn Jahren für die Kreise Calw und Freudenstadt im Bundestag sitzt, war dort recht weit nach vorne gerückt, was die Chance auf einen Platz im Parlament erhöht hätte. „Das fällt einem Neuling nicht einfach in den Schoß“, weiß Dipper.

Aus diesem Grund will er in den kommenden Wochen auch Menschen mit einem gewissen Bekanntheitsgrad oder Experten auf einem bestimmten Fachgebiet ansprechen, um sie für eine Kandidatur zu gewinnen. Dipper geht mit fünf Mitstreitern einer neu ins Leben gerufenen Findungskommission auf die Suche. Der Kommission gehören neben drei Vertretern aus dem Kreis Freudenstadt und Dipper selbst auch noch der Landtagsabgeordnete Rainer Prewo aus Nagold sowie der SPD-Landesschatzmeister Karl-Ulrich Templ an. Sowohl Prewo als auch Templ hätten bereits signalisiert, dass sie als Kandidaten nicht zur Verfügung stehen.

„Mit diesen Erfahrungen und Beziehungen haben wir gute Chancen, jemanden zu finden“, glaubt Dipper. Ob Mann oder Frau sei zunächst zweitrangig. Es gelte, die besten Leute zu finden. Allerdings macht er auch deutlich, dass die Zeit drängt. Schließlich solle sich der Kandidat oder die Kandidatin noch vor der Nominierungskonferenz den 23 Ortsvereinen in den Kreisen Freudenstadt und Calw vorstellen. Der Parteitag werde vermutlich im Oktober oder November stattfinden.

Mit Renate Gradistanac habe es nach ihrer überraschenden Bekanntgabe bislang keinen direkten Kontakt gegeben, sagt Dipper. Die Bundestagsabgeordnete hatte auch den Kreisverband mit ihrer Ankündigung überrascht, bei der Wahl nicht mehr anzutreten (PZ hat berichtet).

Artikel aus der Onlineausgabe der Pforzheimer Zeitung vom 09.05.2008, erstellt von Nicola Hiller